Ist Geld 2024 noch Männersache? 3
Blog Damensache

Ist Geld 2024 noch Männersache?

Die Frage triggerte mich ganz schön – und war ein Geschenk. Melanie Raidl lud mich zum Der Standard-Podcast „Lohnt sich das?“. Ich sprach mit ihr darüber, wo Frauen 2024 finanziell stehen, worüber wir stolpern, was wir tun können.

„Geld regiert die Welt – aber ist es gleichberechtigt verteilt? Oft heiß es, Frauen investieren weniger in ihre finanzielle Absicherung als Männer, auch ihre Pensionen fallen schlechter aus. Ist das Geld auch 2024 noch Männersache?“

Das ist der Einstieg in den „Lohnt sich das?“-Podcast, zum dem mich Der Standard-Journalistin Melanie Raidl lud. Einmal mehr bin ich sehr dankbar für die Chance, darüber informieren zu dürfen, wie es aktuell um die Finanzen von Frauen steht. Ich bin bekanntlich Optimistin, sehe das Glas halbvoll und finde: Es hat sich zuletzt viel getan, das Bewusstsein dafür, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, ist zunehmend geschärft. Staat, Unternehmen und die Frauen selbst kommen aber zu wenig ins Tun, die finanzielle Vorsorge landet leider häufig noch immer auf dem gedanklichen Abstellgleis.

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Damensache bei Der Standard-Podcast „Lohnt sich das?“ – zum Anhören einfach hier klicken.

Ein Beispiel: das Dilemma mit den staatlichen Pensionen. Wir haben in Österreich das sogenannte Umlageverfahren; die berufstätigen Steuerzahler:innen finanzieren sozusagen die Pensionen. Eine Gegenüberstellung: 2001 lebten in Österreich 1,4 Millionen Kinder und Jugendliche, 5 Millionen Berufstätige und 1,7 Millionen Pensionist:innen. 2050 – da werde ich auch bereits in Pension sein – werden es nur noch 1 Millionen Kinder, 4,2 Millionen berufstätige Steuerzahler:innen und bereits knapp 3 Millionen Pensionist:innen sein. Das ist leicht zu durchschauen: Der Kuchen wird kleiner, das ist unvermeidbar.

Das Glück ist: Wir sind dem nicht ausgeliefert, wir können etwas dagegen tun. Je jünger wir loslegen, und zwar am besten, – wenn vorhanden – schon vor dem Kinderwunsch, desto easier können wir uns einen finanziellen Polster aufbauen, der uns entspannter schlafen, leben und älter werden lässt. Aber: Auch ein zu spät gibt es nicht. Ich schildere in der Sendung beispielsweise, wie oft unsere Kund:innen einen positiven Aha-Effekt erleben, wenn wir gemeinsam Ein- und Ausgaben analysieren – und wir schnell Positionen finden, die sich einsparen lassen, ohne dass die Lebensqualität leidet; diese Summen können dann klug veranlagt werden.

Frauen beschäftigen sich tendenziell weniger mit ihren Finanzen als Männer. Noch! Aber ich beobachte auch: Wenn sie es tun, machen sie ihre Sache sehr gut. Untersuchungen zeigen – auch daraus zitieren wir im Podcast – dass Wertpapierfonds, die Frauen bzw. gemischte Teams managen, sogar besser performen. Frauen gehen gerne in die Tiefe, informieren sich genau, ehe sie handeln: Gut 90 Prozent unserer Kund:innen entscheidet sich für Nachhaltigkeitsfonds, die die Welt insgesamt in eine bessere Richtung lenken können. Meine Erkenntnis aus den vergangenen Jahren als Damensache-Gründerin ist: Nur der erste Schritt fällt schwer. Sobald es erkennbar wird, wie das Vermögen wächst, während das hart erarbeitete Geld zuvor auf dem Sparbuch wegen der hohen Inflation verwelkte, beginnt die Sache Freude zu bereiten.

Den Der Standard-Podcast „Lohnt sich das?“ gibt es via Spotify, Apple, Google und Co. zu hören – oder einfach hier klicken: „Wieso sind Frauen ärmer als Männer?“ – die Sendung mit Damensache-Gründerin Marietta Babos.