Über Strategien, die uns und die Welt voranbringen: Der Energie- und der Ressourcensektor bieten viel Entwicklungspotenzial und wie nachhaltiges Investieren gelingen kann.
Eine Kernbotschaft meiner Mission ist: Geld ist nicht böse. Im Gegenteil: Mit Geld kann man viel Gutes tun. Darauf gehe ich auch in meinem Buch „Geld ist Damensache“ ein (die neue erweiterte Ausgabe ist hier erhältlich). Und das wurde uns kürzlich bei einer Weiterbildungsreise zur Fondsgesellschaft Swisscanto einmal mehr vor Augen geführt. Im Fokus standen nachhaltige Fonds, die die Menschen doppelt voranbringen: Du kannst mit deinen Investitionen positiv Einfluss auf globale Missstände nehmen und „grüne Geldanlagen“ bringen gute Rendite.
Ziel unserer Reise war Zürich, wo unsere Gaumen mit Fondue und feinster Schokolade verwöhnt wurden. Im Mittelpunkt unseres Interesses stand aber vor allem nachhaltiges Investieren. Tatsächlich ist es nämlich so, dass wenn Frauen ihr Geld veranlagen, sie bei den Gewinnaussichten nicht nur auf das Wie viel, sondern auch auf das Wie achten. Das Bewusstsein für Klimaschutz, nachhaltigen Konsum und soziale Verantwortung ist groß; mehr als 90 Prozent der Damensache-Klientinnen bevorzugen explizit nachhaltige Geldanlagen.
Bei „Impact Investing“ gibt es zwei Begriffe, die es zu unterscheiden gilt: Sogenannte „ESG Leader“ sind Unternehmen, die sich bei ihrem Tun an den ESG-Kriterien orientieren, d. h. bei ihren Dienstleistungen oder der Herstellung ihrer Produkte auf Umwelt (Environment), soziale Gerechtigkeit (Social) und ethische Unternehmensführung (Governance) achten. Vereinfacht: Der Nachhaltigkeitsaspekt bezieht sich nicht darauf, was sie verkaufen, sondern wie sie es produzieren.
Der zweite Begriff: „SDG Leader“ sind Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen gezielt einen positiven Lösungsbeitrag zu Nachhaltigkeitsproblemen leisten wollen. Die Schlüsselbereiche sind dabei jene 17 Ziele für eine nachhaltige Zukunft, die durch die Vereinten Nationen als sogenannte „Agenda 2030“ formuliert und von allen Mitgliedsstaaten unterzeichnet wurden; sie betreffen die Themen Energie, Mobilität, Ressourcen, Gesundheit, Finanzen und Wissen.
Was verändert werden kann
Wir diskutierten in Zürich mehrere Investitionsthemen im Detail, zwei spannende möchte ich hier hervorheben: Viel Entwicklungs- und damit Investitionspotenzial wird im Energiebereich bei Batterien geortet; mit Batterien könnte man aktuell bereits bis zu 60 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren und laut Expert:innen demnächst noch mehr; die Kosten sind zwischen 2010 und 2023 um rund 90 Prozent gefallen und Batterien werden laufend leistungsstärker. Ich will nicht verschweigen, dass das Thema aktuell auch polarisiert, weil noch Fragen betreffend Recycling bzw. Entsorgung offen sind; Batterien bringen aber offenbar im Hinblick auf Kosten und Effizienz viele Vorteile mit sich.
Ein weiterer großer und wichtiger Bereich sind Ressourcen; zu Investitionen in die globale Wasserinfrastruktur hat die Zürcher Kantonalbank eine eigene Analyse der globalen und europäischen Wassermärkte durchgeführt. Demnach führen Klimawandel und menschliches Fehlverhalten mittlerweile leider zu einer globalen Wasserkrise, die dringend innovative Lösungen braucht und daher auch ein spannendes Feld für nachhaltige Investitionen darstellt.
Einige wichtige Gedanken aus der Analyse:
- Bevölkerungswachstum und steigender Wohlstand erhöhen die Wassernachfrage um zirka ein Prozent pro Jahr.
- Der Klimawandel führt zu starken Veränderungen im Angebot von Oberflächenwasser (etwa durch Extremwetterereignisse); das sich deutlich langsamer erneuernde Grundwasser ist keine Alternative.
- Es gibt keinen Ersatz für Frischwasser, eine robuste Wasserinfrastruktur ist überlebensnotwendig.
- Der Wassersektor bietet wichtige und interessante Investitionsmöglichkeiten: Es gibt viel Entwicklungspotenzial, Wasserunternehmen punkten in der Regel mit hervorragender Qualität und der Wassersektor zeichnet sich durch ein durchschnittliches Wachstum von zirka vier bis sechs Prozent aus (zum Vergleich: der globale Schnitt im Wirtschaftswachstum liegt bei zwei bis drei Prozent).
Das Fazit
Für gute Nachhaltigkeitsfonds braucht es eine gute Mischung, das Verhältnis sollte zu 2/3 aus SDG Leaders und zu 1/3 aus ESG Leaders bestehen. Warum? Um zukunftsweisend sein zu können, beschreiten die Unternehmen völlig neue Wege; dass das auch Risiken mit sich bringen kann, liegt auf der Hand. Aber: Mit etablierten ESG Leaders im Portfolio können diese gut minimiert werden.