Um in der Corona-Krise für Hilfszahlungen und Zuschüsse aufzukommen, hat der Staat Österreich tief ins Börsel gegriffen. Die Neuverschuldung stieg 2020 beispiellos stark und Sparpakete stehen daher in Aussicht. Wirkt sich das auch auf unsere Pensionsleistungen aus?
Zum Jahresbeginn wollen wir euch mit diesem Blogbeitrag nicht ängstigen, jedoch sehr wohl zum Nachdenken und Vorausplanen anregen. Dazu haben wir einige Fakten zum Staatshaushalt, sowie vorsichtig angestellte Prognosen rund um die Pensionsleistungen in Österreich, betrachtet.
Was kostet die Corona-Pandemie?
Die Staatsschulden Österreichs sind in diesem Jahr leider enorm gestiegen. Das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) rechnet 2020 mit einer Schuldenquote von 86 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bzw. 87 Prozent im Jahr 2021. 2019 waren es noch etwa 70 Prozent. Dies bedeutet, dass unsere gesamte Volkswirtschaft 2021 beinahe 90 Prozent der staatlichen Einnahmen vollständig an ihre Gläubiger abgeben müsste, um die Staatsschuld zu tilgen. Für die Jahre 2020 und 2021 hat das heimische Budget konkret eine gesamte Mehrbelastung von gut 60 Milliarden Euro zu verkraften – nach Angaben des Fiskalrats, jenes Organs, das für die Einhaltung der EU-Budgetregeln in Österreich zuständig ist.
Der größte Anteil davon entfällt mit 38,3 Mrd. Euro auf das Jahr 2020, die restlichen 22,5 Mrd. Euro werden dieses Jahr budgetwirksam. Wir spüren also, dass unsere Regierung viel Geld für Förderungen, Unternehmenshilfen, Kurzarbeit und Steuersenkungen in die Hand genommen hat. Leider stehen dem auch weniger Staatseinnahmen gegenüber. Sei es, weil Steuern gestundet wurden, oder weil Unternehmen wie Bürger*innen durch die Krise schlichtweg weniger verdient haben.
Wieviel kostet unser Pensionssystem?
Ein aktuelles Gutachten der Pensionskommission prognostiziert, dass der Bundesbeitrag schon bis 2025 stark steigen wird. Das bedeutet, dass der Staat schon jetzt Gelder in unser Pensionssystem zuschießen muss, um es zu erhalten. In Österreich werden Pensionen nämlich grundsätzlich durch das sogenannte Umlageverfahren finanziert. Die Pensionsversicherungsbeiträge, die von der beruflich aktiven Bevölkerungsgruppe eingehoben werden, gehen direkt an die Pensionsbezieher. Sie werden also „umgelegt“.
Fakt ist: Der Bund wird aus dem Budget schon 2025 insgesamt 15,2 Milliarden Euro für die gesetzliche Pensionsversicherung von Arbeitnehmer*innen, Bauern/Bäuerinnen und Gewerbetreibenden zur Abdeckung der Finanzlücke beisteuern müssen. 2020 und in diesem Jahr trägt laut Pensionsgutachten auch die Corona-Pandemie dazu bei, dass mehr Bundesmittel zu den Pensionen zugeschossen werden müssen. Das liegt vor allem auch daran, dass aufgrund des Wirtschaftseinbruchs die Beitragseinnahmen niedriger, als zunächst erwartet, ausfallen werden.
Ist der Generationenvertrag eine Einbahnstraße?
Ein großer Teil des Geldes, das als Pension monatlich an 2,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher ausgezahlt wird (Stand: Dezember 2019), stammt aus den Beiträgen der Pflichtversicherung der erwerbstätigen Personen. Der Generationenvertrag – ein fiktiver Vertrag zwischen den arbeitenden Generationen und dem älteren Teil der Bevölkerung – legt fest, dass die Erwerbstätigen für die finanzielle Unterstützung und soziale Absicherung jenes Teils, der (noch) nicht oder nicht mehr arbeitet, aufkommen. Es gibt also Handlungsbedarf im Pensionssystem!
Denn ab 2021 leben in Österreich mehr Senioren und Seniorinnen, als Kinder und Jugendliche. Das bedeutet auch, dass immer weniger junge Menschen das umlagefinanzierte System erhalten. Gerade im Pensionssystem muss deshalb zukünftig dringend nachhaltiger agiert werden, damit der Generationenvertrag keine Einbahnstraße wird. Sicher ist, dass zunächst das Ende der Pandemie abgewartet werden muss, um einen realistischeren Ausblick machen zu können. Die Verschuldung Österreichs ist zwar stark gestiegen, aber dank niedriger Zinsen für die neuen Schulden und eines erwartet kräftigen Wirtschaftswachstums in den kommenden Jahren, könnten wir den Schulden jedoch entwachsen.
Unser Vorschlag eines Neujahrsvorsatzes!
Die drei Säulen des österreichischen Pensionssystems gliedern sich bekanntlich in gesetzliche (staatliche) Pension, sowie betriebliche und private Vorsorge. Die gesetzliche Pension in Österreich nimmt jedoch im internationalen Vergleich einen sehr großen Stellenwert ein. 90 Prozent aller Pensionsleistungen kommen hierzulande aus der gesetzlichen Pension. Im Vergleich dazu sind es in der Schweiz nur 40 Prozent – der Rest wird dort zu 35 Prozent aus betrieblicher Vorsorge abgedeckt und 25 Prozent stammen aus privaten Geldanlagen. Für das Jahr 2021 sollten wir uns daher vornehmen die persönliche, private Vorsorge in die Hand zu nehmen und auf stabile Beine zu stellen. So können wir einem möglichen Pensionsschock entgegen wirken und unseren Lebensstandard bis ins hohe Alter sicherstellen. Das österreichweit aktive Team der DAMENSACHE steht für alle diesbezüglichen Fragen mit einem kostenlosen Beratungsgespräch zur Verfügung – auch online und per Videocall.
Wir wünschen ein erfolgreiches, gesundes und schönes Jahr 2021!