Was wir beim Damensache Day gelernt haben und warum das erst der Anfang einer vielversprechenden Reise ist. PLUS: Jetzt schon Tickets für den Damensache Day 2026 gewinnen.


Unsere Bildergalerien zum Damensache-Day findet ihr hier: www.damensacheday.at/media
Monatelang haben wir am Programm des ersten Damensache Days, unserer ersten unabhängigen ganztägigen Finanzkonferenz für Frauen gefeilt. Schließlich kamen unsere Last-Minute-Tickets gar nicht mehr zum Zug, das Event war bereits vorher ausverkauft. Und dass viele am 5. 5. 2025, am Tag zur finanziellen Selbstbestimmung von Frauen, selbst weite Strecken auf sich genommen haben, um ins Wiener Palais Eschenbach zu kommen, boosterte unsere Motivation noch mehr. Was uns außerdem sehr gefiel: Unsere jüngste Teilnehmerin war 8 Monate alt, die älteste ging selbstbewusst auf die 80 zu.
In diesem Blog-Artikel möchten wir euch einen Einblick in die Learnings des ersten Damensache Days bieten. Es sind dies Tools und Informationen, die jede Frau auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit unterstützen sollen, aber auch Inspirationshäppchen dranzubleiben; wir arbeiten schon jetzt am Damensache Day II für 2026.
Aufrüttelnde Fakten
Als die Vorbereitungen zu unserer Premiere auf Hochtouren liefen, erreichten uns gleich zwei aktuelle Meldungen, die die Relevanz unseres Vorhabens unterstrichen. Zum einen veröffentlichte armutskonferenz.at neue Zahlen; Dr. Marietta Babos weist dazu auf eine alarmierende Diskrepanz hin: „Die Armutsgefährdungsschwelle für einen Ein-Personen-Haushalt liegt derzeit bei 1.661 Euro – Frauen in Österreich beziehen im Schnitt jedoch nur rund 1.400 Euro Pension.“
Zum anderen wurde Anfang Mai die große Pensionsreform der Bundesregierung präsentiert. Wir werden älter; seit Jahrzehnten reicht das traditionelle Umlageverfahren, wonach die Jungen die wohlverdienten Pensionen der Älteren finanzieren, nicht mehr aus. Der Staat will mit umfassenden Maßnahmen das Budgetloch ausgleichen. Frauen haben bei den Pensionen aber schon lange schlechte Karten. Aktuell beträgt der Gender Pension Gap 40 Prozent.
„Wir wollen für Frauen ein finanziell selbstbestimmtes Leben – und zwar in jedem Alter. Das braucht Veränderungen, auch solche, die jede einzelne Person umsetzen kann, und die braucht es jetzt“, betont Dr. Marietta Babos, die neben damensache.at, der Plattform zur unabhängigen Finanzberatung, auch den Verein Damensache zur Förderung von Finanzbildung von Frauen ins Leben rief. Der Damensache Day ist eine Initiative des Vereins.


Damensache Day-Initiatorin Dr. Marietta Babos mit Moderatorin Mari Lang und den mehr als 20 Top-Keynote-Speaker:innen. Zum Finale gab es ein musikalisches Feuerwerk mit Phiora
Der Status Quo
Mehr als 20 Expert:innen zu den Themen Veranlagungsformen, Immobilienkredite, juristische Fragen, Steuertipps sowie Gehalt und Karriere hielten im Wiener Palais Eschenbach Keynotes und waren Teilnehmer:innen von Bühnenpanels; Podcasterin und Journalistin Mari Lang führte durch den Damensache Day.
Es gab viele starke Statements, die intensive Emotionen im Publikum hervorriefen. Gleich mehrere stammten von Wirtschaftspädagogik-Professorin Bettina Fuhrmann, die ihre Analysen mit Auszügen aus aktuellen Studien untermauerte: Österreich zählt mit einem Gender Pay Gap von 18 Prozent weiterhin europaweit zu den traurigen Spitzenreitern; dass Frauen am Monatsende weniger übrig bleibt, liegt auf der Hand, aber sie investieren auch aus anderen Gründen weniger als Männer (eine Studienerkenntnis: Es fehlt weniger am Wissen als am Vertrauen in das eigene Wissen). Eine daraus resultierende strategische Sackgasse: „Frauen scheuen das Risiko zu veranlagen. Damit verzichten sie auf Rendite und gehen das Risiko des Kaufkraftverlusts ein, der zuletzt voll schlagend geworden ist“, erklärt Prof. Bettina Fuhrmann. Damit erinnert sie an die Inflation-Achterbahnfahrt der vergangenen Jahre: Das Kapital war auf Sparbuch und Co. sicher, die Kaufkraft aber nicht.
Prof. Fuhrmanns Botschaft: Finanzbildung für alle von klein auf, „schon Volksschulkinder beginnen, Erwachsene in ihrem Finanzverhalten zu beobachten“. Sie zitierte zudem Mairead McGuiness, die ehemalige EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion: „Wir brauchen einen viel größeren Fokus auf finanzielle Bildung – und zwar schon vom ganz jungen Alter an, ähnlich wie bei Fremdsprachen.“


Autorin und Kuratorin Nicole Adler hostete einen Round Table zu Mut und Courage – mit Damensache Day-Initiatorin Dr. Marietta Babos, Ärztin Dr. Mireille Ngosso und Swarovski-Cultural Director Carla Rumler
Empowerment und Money Mindset
Konzipiert war der Damensache Day im Kern wie ein Finanzcrashkurs; die Learnings sollten praktisch sofort umsetzbar sein. Dazu zählten auch Empowerment-Keynotes und -Talks: „Wer sein Warum kennt, der kommt auch wirklich an“, sagte die zweifache Olympia-Teilnehmerin Emese Dörfler-Antal und Mindful Women’s Circle-Gründerin Shadi Pouyazadeh lud zu einer meditativen Money Mindset-Reise; einer der Glaubenssätze daraus: „Ich bin es wert, finanziell frei zu sein.“
Autorin und „For Women Only Network“-Gründerin Nicole Adler hostete einen Round Table zu Mut und Courage; ihre Gäste waren Damensache Day-Initiatorin Dr. Marietta Babos, die Ärztin und Expertin für diversitätssensible Medizin und Gendermedizin Dr. Mireille Ngosso und Cultural Director bei Swarovski Carla Rumler.
Die „Alpha Löwin“ Sarah Baumgartner plädierte dafür, alte Muster der weiblichen Zurückhaltung hinter sich zu lassen und sich gegenseitig zu bestärken: „Wenn wir nicht laut sind, sind wir still vergessen.“ – Dem wirken die Strategietipps klar entgegen, die Karrierecoach Katja Radlgruber den Teilnehmerinnen verriet; Martina Ernst, Expertin für Fair Equal Pay, untermauerte ihren Weckruf an Frauen, regelmäßig mehr Gehalt zu fordern mit einer erstaunlichen Zahl: „Rund 500.000 Euro lassen Frauen im Laufe ihrer Erwerbstätigkeit auf der Straße liegen. Das sind 500.000 Euro Chancen und Sicherheit für sich und die Kinder, für die Freiheit, in die Welt zu reisen. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam über Geld reden.“
Let’s make money
„Steueroptimierung bedeutet nicht nur Steuern sparen, sondern auch Kapital effizient einzusetzen“, erklärte die preisgekrönte Steuerberaterin Dr. Maria Berger, die sowohl für Angestellte als auch für Unternehmerinnen konkrete, sofort umsetzbare Tipps parat hatte.
Einige Beispiele daraus:
- Arbeitnehmerinnen können 3 Euro/Tag Homeoffice-/Telearbeitspauschale absetzen
- Die Kosten für digitale Arbeitsmittel sind höher? – Dann können stattdessen diese abgesetzt werden (Privatanteil ausscheiden)
- Für Angestellte & Unternehmerinnen: steuerlich abzugsfähige Ausgaben in das Jahr mit den höheren Einnahmen durch die Planung von Zahlungen verschieben
- Du brauchst einen Zahnersatz und dein Kind eine Zahnspange? – Das kann dir unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastung eine Steuerersparnis bringen.
- Du hast als Unternehmerin eine größere Investition vor? – Kläre vorab mit deiner Steuerberater:in, Investitionsbegünstigungen, Finanzierung, Abschreibungsmöglichkeiten und Co.
Juristinnen mit unterschiedlichen Spezialgebieten fokussierten einerseits mögliche berufliche Stolpersteine, andererseits vermögensrechtliche Fragen in Ehe und Partnerschaft. 2024 lag die Gesamtscheidungsrate bei 37,3 Prozent; Expertinnen empfehlen, sich bereits im Vorfeld im Detail über Rechte und Pflichten zu informieren und – über den Vertrag Ehe hinaus – klare Regelungen für die Ehe selbst zu treffen.
„Ein Todesfall, eine Trennung oder eine Krankheit können ein bis dahin funktionierendes System schnell aushebeln. Oft machen tragische Situationen sichtbar und leider real spürbar, wie oft Frauen in Abhängigkeitsverhältnissen leben und nicht frei über ihr Leben entscheiden können“, bedauert Dr. Marietta Babos. Ihre Botschaft: „Informiere dich über deine Pensionslücke – und beginne jetzt zu sparen bzw. zu investieren. 10 bis 15 Prozent des Nettoeinkommens sollten für die Altersvorsorge eingeplant werden. Dabei gilt es stets, steuerliche Vorteile zu nutzen und die Investition sowohl zeitlich als auch über verschiedene Anlageformen zu streuen, um etwaige Risiken zu minimieren.“
Richtig veranlagen: Wie funktioniert das konkret?
Neben einer aufschlussreichen Finanzmarktanalyse im Spannungsfeld geopolitischer und wirtschaftlicher Veränderungen – Stichwort Abkehr der USA vom freien Welthandel – brachte Univ. Doz. DDr. Peter Ladreiter, Fondsmanager und Geophysiker, eine Reihe von praktischen Tipps zum Damensache Day mit. Ein Auszug daraus: „Versuchen Sie nicht schlauer zu sein, als der Markt, sondern investieren Sie in den breiten Markt, in Fonds und ETFs. Damit stellen Sie mit Ihrem Portfolio eine anteilige Beteiligung am stetigen Wachstum der (Welt)Wirtschaft sicher. Investieren Sie in Finanzanlagen, welche von der Wertschöpfung der Realwirtschaft profitieren (Aktien und Anleihen) und versuchen Sie dabei nicht, auf ,heiße Tipps‘ zu setzen. Stimmen Sie die Zusammenstellung der Anlagen auf Ihr persönliches Risikoprofil ab.“
„Wer wie investiert, ist so individuell wie ein Fingerabdruck“, sagt Dr. Marietta Babos. „Aus diesem Grund war es uns wichtig, beim Damensache Day möglichst viele verschiedene Veranlagungsmöglichkeiten vorzustellen: von österreichischen Staatsanleihen über mündelsichere Anlagen und Fondssparpläne bis hin zu Private Equity, Immobilien und Gold. Vielen war beispielsweise neu, dass es attraktive steuerliche Vorteile gibt, wenn man bereit ist, in Fonds oder ETFs über mindestens 15 Jahre – durch bestimmte Versicherungsprodukte – zu investieren.“
Tickets für 2026 zu gewinnen: Wir kommen wieder!
„Der Damensache Day war wie ein Blumenstrauß, ein Arrangement voller wertvoller und wichtiger Informationen über unterschiedliche Veranlagungsformen, Immobilien und Kredite, juristische Fragen, Steuertipps sowie Gehalt und Karriere“, sagt Dr. Marietta Babos. „Nächstes Jahr wird dieser Strauß anders aussehen, wir sehen noch genug Blumen, die wir pflücken wollen, wir werden den Frauen, die ihre finanzielle Freiheit vorantreiben wollen, erneut ein üppiges Bouquet überreichen.“
Der nächste Damensache Day wird am 5. 5. 2026 stattfinden. Wer sich bis 15. Juni unverbindlich in die Info-Liste auf der Website www.damensacheday.at registriert, hat die Chance ein 1 + 1 Tandem-Ticket im Wert von € 200 zu gewinnen.